Krieg und Frieden
(oder: Wenn die Waffen schweigen)

Jeder Mensch hat persönliche Vorstellungen von seinem Leben.
Diese können auch Macht, Recht, Reichtum und Karriere beinhalten.
In verschiedenen Phasen der Realisierung unserer Visionen und Zielstrebigkeit
kann es jedoch geschehen, daß wir die Mitmenschen um uns herum nicht mehr wahrnehmen.
Dadurch können in uns nicht selten auch Machtgefühle entstehen,
welches unsere Mitmenschen verspüren und in ihnen Zweifel erwecken können.
Solches kann zwischen uns wiederum zu Mißverständnissen führen,
die in uns Mißgunst, Mißtrauen und sogar Mißachtung erzeugen können.
Wenn wir uns an solche Muster gewöhnt haben, ist uns nicht selten Unwohl
diesem Menschen und Konkurrenten vertrauen, so wie begegnen zu können / wollen.
Somit vermeiden wir es häufig unser(e)n Konflikt(e) dem entsprechendem Mitmenschen zu erläutern,
ihm diese zu erklären, oder gar ihn überhaupt anzusprechen, bzw. auf diesem eingehen zu wollen,
was sich in konfliktreichen Phasen und als Konkurrenzkämpfe mit ihnen, zeigen
und sich als solche ausdrücken können.
Häufig kann man sich beiderseits auch als Gegner empfinden.
In verschiedener solcher Phasen verspüren wir nicht selten aber auch unsere
persönlichen zweifelhaften Verhaltensweisen, bzw. zwischenmenschlichen Fehler,
wodurch wir uns im heimlichen Zugeständnisse machen,
welche vor unseren Mitmenschen jedoch im verborgenen verbleiben.

...und was bedeuten schon eine Aussage, Zusage oder gar Zugeständnisse,
wenn wir unserem vermeidlichen Gegner weder glauben noch trauen können ?

Dadurch ist das sich wieder Zueinander-zu-Begegnen zu können / wollen von Zweifeln, Skepsis,
so wie Pessimismus überschattet, welches in uns ein Unwohlsein voreinander erzeugen kann
und vorsichtig werden läßt.
Wenn diese Empfindungen zu Emotionen werden, können wir auch dazu neigen
unsere(n) Mitmenschen bekämpfen oder gar bekriegen zu wollen.
Durch Visionen eines (persönlichen) Kampfes können wir im Extremfall,
auch in Wahnvorstellungen verfallen, dessen wir nicht mehr mächtig sind.
Wut, Haß und Zerstörung gelangen in unser Leben.
Doch verspüren wir dabei aber auch, daß es uns mit diesen Eigenarten nicht gut geht.
Unsere Seele gerät aus dem Gleichgewicht !
Dieses soll uns ein Hinweis dafür sein, daß es noch eine andere Ebene in uns gibt,
welche in den Hintergrund geraten ist.
Solches will uns zeigen, daß wir vom Herzen her nach Vertrauen, Klarheit und Frieden mit uns selber,
so wie unseren Mitmenschen suchen und uns ebenso nach solchem sehnen.
Jedoch erscheinen uns die Menschen in solchartigen Situationen nah und unerreichbar zugleich.
Die Gewißheit,
daß alle Menschen dieser Welt sich ein harmonisches Miteinander und Frieden wünschen
und danach suchen, ist die Verbindung zwischen uns, die uns wieder zueinander führen kann.
In Gesprächen oder Verhandlungen auf der sachlichen (Verstandesebene)
können wir jeglich unsere Sichtweisen nur erläutern oder erklären.
Die Sprache unseres Herzens ist hintergründig
aber die wesentliche Verbindung zwischen uns und dem vermeidlichen "Gegner".
Diese Verbindung lädt uns ein, wieder zu Partnern werden zu können,
dem wir all unser Mitgefühl, Verständnis und Aufmerksamkeit schenken sollten.
Auch ist uns diese ständig gegenwärtig.
Der Erfolg liegt jeglich darin, sich wertungslos und mit aller Achtsamkeit zuhören zu können.
Wenn wir uns längere Zeit in Konfliktphasen befinden, kann es jedoch schwer sein,
den Mut und die Gelassenheit für solches aufbringen zu können.
Auch haben wir häufig Angst davor, eigene Fehler anzuerkennen und persönliche Zugeständnisse
machen zu müssen, so wie zu diesen stehen zu wollen.
Besonders in angespannten Phasen von Konflikten oder in führenden Positionen
haben wir oft Angst uns zu persönlichen Zweifeln zu bekennen (bekennen zu müssen),
weil wir befürchten ausgelacht, unglaubwürdig, "lächerlich" gemacht oder gar verachtet zu werden,
was uns veranlaßt unsere Position beibehalten zu wollen.
Nicht selten gehen wir, auf Grund dessen,
den Weg eines / unseres (auch persönlichen, so wie verbitterten) Kampfes weiter,
wodurch es immer schwieriger wird, seinen Gegner zu vertrauen
und ihm eine Chance geben zu wollen.

...und doch wissen wir, daß wir im Herzen den Kampf bereits verloren haben.

Wissen wir häufig nicht erst um die Bedeutung und Qualitäten eines inneren und äußeren Friedens,
nachdem unsere Aggressionen geschwunden,
die Waffen beigelegt sind und schweigen,
es wieder still in (um) uns (herum) wird,
Ernüchterung in uns eingekehrt ist
und uns die zerstörerischen Ausmaße eines (unseres) Kampfes oder gar Krieges,
erschreckend bewußt geworden sind ?
Kann es daher nicht auch mutig sein,
den Weg eines Kampfes zu verlassen
und sich dem Frieden zuzuwenden,
wodurch der " Gegner " eine wohlwollende Chance erhält, durch welcher dieser ebenso
wieder lernen kann, vertrauen zu können ?

Kann ein verlorener oder gar wehrloser Kampf daher nicht auch ein Sieg für den Frieden bedeuten ?

Deshalb ist in solchartigen Phasen, so wie einer uns (gegenwärtigen) persönlich ungewissen
(auch politischen und wirtschaftlichen) Zeit,
mein Wunsch an die sich bekämpfenden Menschen und Völker (dieser Welt),
(so wie ebenso auch an mich selber) :
Daß (wir uns) diese sich einander die Hände reichen und den Mut finden mögen,
zu lernen, sich wieder einander vertrauen und glauben zu können.

Habe auch Du den Mut,
Deinen Gegner in Dir erkennen zu können.
Habe auch Du die Erkenntnis in Dir,
Dir selber ein Gegner sein zu können.


© Copyright 2003 by Klaus Bernd Grenda, Eckernförde, Germany
Verfasser :
Klaus Bernd Grenda
Februar 2003