Die Entscheidung

Gibt es in unser aller Leben nicht häufiger Situationen, in welchen wir uns entscheiden müssen ?
Solches setzt vielerlei Möglichkeiten und Wege voraus,
unsere persönliche Zukunft gestalten, so wie in unserer Gesellschaft (weiterhin) bestehen zu können.
Für welchen Weg soll ich mich nun entscheiden,
denn die Möglichkeiten, welche mir nun geboten werden sind vielfältig
und erscheinen mir alle verlockend.
Und doch habe ich Zweifel in mir,
ob nicht gerade der Weg, für den ich mich entscheiden möchte,
für mich zum Nachteil sein oder werden könnte.
Die Entscheidung wird immer schwerer für mich,
je intensiver, öfter und länger ich darüber nachdenke.
"Ach, wenn mir die Entscheidung nur abgenommen werden könnte",
können meine Gedanken dazu sein.
In solchen Situationen fühle ich mich häufig überfordert
und wünsche mir nicht selten auch eine beratende Unterstützung.

Doch werde ich diesem Berater überhaupt trauen können und mir sicher sein, daß dieser,
unter Berücksichtigung meiner persönlichen Interessen,
für mich, den richtigen Weg finden oder mich entsprechend beraten wird, (kann) ?
Und doch ist mir klar, daß ich, so lange ich Zweifel in mir trage,
nie eine klare Entscheidung werde treffen können.
Da ich auch einer eventuellen Unterstützung anzweifel, muß ich selber meinen eigenen Weg finden,
um diesen zukünftig sicher und bedenkenlos beschreiten zu können.
Erst wenn ich klar über mich selber geworden bin, werde ich ohne Zweifel entscheiden können.
Solange mein Herz gespalten ist und mir keine eindeutige Antwort geben kann,
werde ich, wie auch immer meine Entscheidung ausfallen wird, unsicher sein.
(1*)
In solch einer Phase von Unsicherheit und Hinterfragung
kann es wichtig sein, sich für eine Zeit lang zurückziehen zu können.
Solch ein Rückzug bietet nicht nur die Möglichkeit, sich nach einer Zeit voller Anstrengung,
Entbehrung oder gar Verunsicherung
auszuruhen und frische Tatkraft auftanken,
sondern auch sich selber (wieder) finden zu können.
Ich denke auch, daß die Antworten auf all unsere Fragen und Zweifel bereits in uns sind
und die Suche nach ihnen einen inneren Wegweiser darstellen, diese, (wieder) entdecken zu können.
Wenn ich vom Herzen her meine Entscheidungen werde treffen können,
stehe ich hinter dieser und kann aus diesem heraus,
Sicherheit und Energien entwickeln mich entscheiden und meine Vorhaben realisieren zu können.
Wenn wir nach unseren Herzen entscheiden,
kann auch jeder Entscheidungsdruck von uns fallen und den Charakter einer solchen verlieren.
Selbst wenn wir eine äußerlich anscheinende Niederlage erfahren (haben),
werden wir diese als positiv deuten können.
An Entscheidungen und Erfahrungen jeder Art können wir lernen, wachsen, so wie reifen
und dann erneut versuchen die selbe oder eine andere Vision umzusetzen.
Dadurch können wir dahin gelangen, daß uns nur noch unsere Aktivität, Kreativität
oder das Realisieren unserer achtsamen Visionen von Bedeutung wird.
Auch kann sich dann alles nur noch leicht anfühlen
und wir können aus unseren Fehlern oder Niederlagen nur noch lernen,
wodurch wir weiterhin erfahrener werden.

Aus unseren Fehlern oder Niederlagen
können wir lernen.
Wer noch keine erfahren hat,
hat auch noch nichts gelernt.

(1*) Im philosophischen Sinne kann das Wort "Entscheidung" auch die Bedeutung haben,
getrenntes, gespaltenes, usw.
wieder zusammen zufügen, so daß wieder eine ausgeglichene Einheit, bzw. Ganzheit
zwischen unserer körperlicher, geistiger, seelischer, sozialer und spiritueller Ebene,
so wie auch unserer Ziele, Wünsche, Visionen entstehen kann.
(Ent-Scheidung)
(z. B. die eigene Persönlichkeit, wenn wir zu uns selber
und / oder unseren Taten, Angelegenheiten, Ideen, Visionen, etc.
"keinen Kontakt mehr haben", bzw., nicht mehr stehen können, unschlüssig, irritiert, verunsichert, zweifelnd,
entscheidungsunfähig, usw. sind)
Sinnsuche, Auswegsuche, Rückzug, Pause der Aktivitäten = (auch begleitungswerte) Ent-Scheidungs-Phase.

© Copyright 2000 by Klaus Bernd Grenda, Eckernförde, Germany
Verfasser :
Klaus Bernd Grenda
Juni 2000